Hallo ihr Lieben,
vor ein paar Tagen habe ich dieses wunderschöne Buch beendet
und möchte euch daher gerne ein bisschen mehr darüber erzählen.
Der Autor
Jeffrey Eugenides (Jahrgang 1960) ist ein amerikanischer
Schriftsteller, der bisher nur drei Romane veröffentlicht hat. Er lässt sich
mit dem Schreiben immer ca. 10 Jahre Zeit. Für den 2002 erschienenen Roman „Middlesex“
erhielt er den Pulitzer-Preis.
Den Erstling „Die Selbstmordschwestern“, der von Sofia
Coppola verfilmt wurde, habe ich letzten Sommer gelesen und fand den
Schreibstil sehr gut, der Inhalt ließ mich aber leider etwas ratlos zurück.
Das Cover
Das Cover sieht an sich ganz schön aus, aber diese
Leuchtschrift passt meine Erachtens gar nicht zum Inhalt sowie dem eher ruhigen
Erzählstil.
Der Inhalt
Bei solch vielschichtigen Büchern fällt eine treffende
Inhaltsangabe immer etwas schwer. Trotzdem: Um 1980 lernt die junge
Literaturstudentin Madeleine am College zwei unterschiedliche Männer kennen:
den ruhigen und spirituellen Mitchell sowie den rebellischen Leonard. Madeleine
entscheidet sich für letzteren, zu dem sie sich nicht nur sexuell, sondern auch
intellektuell hingezogen fühlt. Dafür muss sie nach dem College mit Leonards
manischer Depression zurechtkommen. Mitchell verbringt nach dem Abschluss ein
Jahr in Europa und Indien, um sich selbst und seine Religiosität zu finden. Er ist
weiterhin davon überzeugt, dass er und Madeleine füreinander bestimmt seien.
Meine Meinung
Wie der Inhalt verlauten mag, geht es hier um eine Liebesgeschichte
und eine Dreiecks-Beziehung. Doch dieser Roman ist so viel mehr als das! Es ist
die Geschichte dreier junger Menschen, die sich selbst und ihren Platz im Leben
suchen. Dabei werden große Themen und Gefühle behandelt, z.B. Liebe, Hoffnung,
Glaube, Verzweiflung, Krankheit, Kultur.
Die Figuren, einschließlich der Nebenfiguren, sind gut
ausgearbeitet, glaubwürdig und nachvollziehbar. Jeder hat seine positiven und
negativen Eigenschaften, es gibt keine Schwarz-Weiß-Malerei.
Interessant ist, dass die drei Charaktere auch unterschiedliche
wissenschaftliche Disziplinen repräsentieren und dementsprechend fachliche
Informationen und Zitate eingebunden sind.
Trotz des Umfangs von über 600 Seiten ließ sich der Roman
gut lesen. Der Erzählstil ist flüssig, nicht zu hochgestochen, ein bisschen
bildlich und manchmal auch humorvoll. An keiner Stelle wurde es langweilig oder
wiederholend.
Was mir auch sehr gut gefallen hat, ist die nicht-lineare
Erzählweise. Es kommen immer wieder Rückblenden und Zeitsprünge vor, sodass
sich vieles erst später richtig erschließt. Das heißt allerdings nicht, dass
der Roman dadurch verwirrend oder schwer verständlich ist. Außerdem werden
einige Ereignisse und Zeitspannen manchmal aus unterschiedlichen Perspektiven
erzählt.
Insgesamt muss ich sagen, bin ich schon sehr begeistert von
diesem Buch. Das liegt, glaube ich, vor allem an der thematischen Vielfalt und
der interessanten Charaktere.
Bald werde ich mir noch „Middlesex“ vornehmen und hoffe
auch, dass bald noch mehr von diesem Autor erscheint.
Bis bald!
Eure Annika :-)
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